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Ein Jahresrückblick-28. Dezember bis 3. Januar (Woche 19)

So, das war also das Jahr 2020. Sehr turbulent, lehrreich und teilweise gefüllt mit Langeweile, aber auf der anderen Seite auch so nervenaufreibend und aufregend. Es war definitiv auch ein Jahr, in dem eine Menge schief gelaufen ist und irgendwie soll 2021 das bitte wieder ausbügeln, ich denke das ist nicht so einfach und es wird noch dauern bis sich zumindest die Corona-Lage beruhigt hat, trotzdem sollten wir versuchen, positive Gedanken zu machen.

Wer bis jetzt noch dabei ist, vielen Dank, ich mache jetzt auch mit dem eigentlichen Thema dieses Blogs weiter: Mein Auslandsjahr. Das Ende dieses definitiv speziellen/absurden/zweischneidigen/schrecklichen (sucht euch gerne irgendetwas aus) Jahr habe ich mir zum Anlass genommen, um das Jahr hinsichtlich meines Auslandsjahres zu reflektieren.

Im Januar fing die Vorfreude schon langsam an einzutreten, denn nach meinem mühevoll geschrieben Student‘s letter kamen die ersten Schulvorschläge. Damit fing aber auch das Kopfzerbrechen darüber an, welche Schule nun die richtige wäre, nach einigen Pro- und Contra-Listen habe ich mich dann final entschieden und konnte mich „richtig“ bewerben.

Im Februar musste ich schon einmal über meinen Schatten springen, denn ich hatte ein Skype Interview mit dem Schulleiter meiner hoffentlich zukünftigen Schule, am Ende lief es sogar richtig gut und ich hatte sogar Spaß, mich mit ihm zu unterhalten.

Im März, als Corona auch bei uns einzog, war ich damit beschäftigt, Formulare über Formulare auszufüllen, die kein Ende zu haben schienen. Das zog sich über April und Mai bis hin zum Juni, im Juli allerdings gab es ein kleines Highlight, eine Videokonferenz mit dem Chef vom Internat und anderen zukünftigen Schüler*innen, bei der ich schön, aber umständlich im, natürlich innerdeutschen, Urlaub dabei war.

August, die Anspannung und tatsächlich auch Angst stieg mit der Vorfreude, ich wusste nicht, was mich da erwarten würde. Es ist irgendwie lustig, dass wir eigentlich nie wissen können, was passiert, aber wir uns da keine Sorgen machen oder dass es uns viel weniger kümmert. Ich habe eine schöne kleine Abschiedsfeier gehabt und hatte einen kleinen Stein auf dem Herzen, weil ich mich zwar gefreut habe, aber auch wusste, dass ich meine Freunde und Familie, die ich sehr schätze für längere Zeit nicht sehen werde.

Anfang September ging es dann los zum wahrscheinlich größten Abenteuer meines bisherigen Lebens und am Anfang war es vor allem überfordernd, aber ich habe gelernt, dass ich mich ziemlich schnell anpassen kann, aber auch, dass es immer wieder Hürden gibt, die man meistern muss, aber ob mit Bravour oder unter Tränen ist zweitrangig.

In Oktober konnte ich etwas mehr aus mir herauskommen und wurde sicherer, in täglichen Abläufen, sowie in neuen Situationen und neuen Menschen gegenüber. Auch in der Schule habe ich mich besser zurechtgefunden, damit meine ich nicht nur im Gebäude. Außerdem habe ich mit Hockey angefangen und es tat unglaublich gut, etwas so Vertrautes in einem fremden Land wiederzufinden.

November ist einfach so dahingeflogen, war aber auch von Corona dominiert. Neue Regeln, Einschränkungen und Quarantäneaufenthalte.

Dezember, dieser Monat war vom Gefühl her auch so kurz, ich habe auf die Ferien hin gefiebert, während in der Schule die letzten Tests geschrieben wurden. Dann natürlich der Flug nach Hause und Ferien an dem Ort, den ich vermisst habe und mich in exakt dem selben Zustand willkommen geheißen hat, in dem ich ihn verlassen habe. Für mich war die Zeit Zuhause mit meinen Freunden und Familie eine wirkliche Erholung, auch wenn Corona sich massiv verbreitete.

Ich denke dieses Jahr hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, Dinge positiv zu sehen und aktiv auf Veränderungen hinzuarbeiten. Ich habe gelernt, dass Dinge oft nicht nach Plan laufen, man sich dann aber nicht verkriechen sollte, sondern weitermacht. Ich habe gelernt, dass man sich Einiges einfach trauen muss und sich nicht für Kleinigkeiten schämen sollte, die keinen schlechten Menschen aus einem machen und völlig normal sind.

Viele dieser Dinge lerne ich noch immer, aber sie sind mir wichtiger geworden und im kommenden Jahr möchte ich noch mehr darauf hinarbeiten, auch wenn ich der Meinung bin, das man dafür eigentlich keine Neujahrsvorsätze braucht, man muss „einfach“ anfangen.

 

Bis nächste Woche und falls ihr Neujahrsvorsätze habt, drücke ich die Daumen, dass ihr durchhaltet.

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