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Sprach-Fortschritte im Winter-wonder-land-18. bis 24. Januar (Woche 22)

Eine weitere Woche im Internatsleben, wir haben jetzt einen „eigenen“ Raum in der Schule bekommen, damit wir, wenn wir zur Schule gehen, nicht zu viel Kontakt zu den Day-Students haben. Außerdem werden wir Internatsschüler vorsichtshalber jede Woche mit dem Schnelltestverfahren getestet. Am Wochenende haben wir wieder einen Ausflug gemacht, diesmal in einen anderen Park, es war aber auch wieder sehr schön und erfrischend, unten habe ich ein paar Bilder hinzugefügt.

Am Sonntag Morgen wachte ich auf und es schneite, aber wie! Innerhalb weniger Minuten hatten wir schon eine mehrere Zentimeter hohe Schneedecke und was soll ich sagen, ein englisches Internat im Schnee sieht echt wunderschön aus, das sowieso schon ehrwürdige Gebäude, überzogen von Schnee, wie Zuckerguss, die Konsistenz des Schnees war aber gerade zu perfekt zum Schneemann bauen und für Schneeballschlachten, genau das haben wir auch gemacht. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet, so viel Schnee direkt vor der Tür zu haben. Also um es zusammen zu fassen: Der Schnee war echt das Highlight dieser Woche.

Ich denke, viele werden sich daran erinnern, wie unsicher ich in den ersten Blogeinträgen noch zum Thema Englisch sprechen war, ob mich jeder verstehen würde, ich mich verständigen könnte und so weiter. Besser Englisch sprechen war ja auch eines meiner Hauptziele, deswegen wollte ich hier etwas darüber berichten, ob es einen Fortschritt gab und wenn ja, wie groß er überhaupt ist.

Also, ich würde von mir behaupten, ich war am Anfang des Jahres schon ganz gut in Englisch, es mangelte mir zwar an praktischer Sprecherfahrung, aber schriftlich lag mir einigermaßen, ich kannte eigentlich alle Grammatikregeln und habe immer meine Vokabeln gelernt, natürlich muss man auch nicht so ein Streber sein, ich kenne einige Leute hier aus dem Internat, denen es am Anfang wirklich schwerer gefallen ist, aber es ist echt verblüffend, wie schnell man sich anpasst und wie groß der Fortschritt nach einigen Wochen schon ist. Aber zurück zu mir, ich dachte außerdem, ich würde bestimmt schon alles verstehen, das war bei den Lehrern auch der Fall, aber es gibt einen großen Unterschied, ob der Lehrer klares Englisch spricht oder ein Mitschüler etwas umgangssprachliches nuschelt. Letzteres war für mich schwieriger zu verstehen, wobei ich auch glaube, dass ich grundsätzlich öfter Sachen überhöre, aber es lag natürlich auch daran, dass ich es nicht gewohnt war die ganze Zeit Englisch um mich herum zu hören. Jetzt komme ich mit solchen Situationen deutlich besser klar und kann mir häufig denken, was gerade gesagt wurde.

Der Punkt, an dem ich die größte Verbesserung gemerkt habe, ist eindeutig das Sprechen, ergibt auch Sinn. In meiner Schule in Deutschland wurde relativ wenig praktisch Sprechen geübt, dadurch hatte ich auch nicht so viel Erfahrung damit. Ich war beim spontanen Sprechen oft überfordert, weil ich lieber meine Gedanken loswerden wollte, als mich mit der Grammatik und den Wörtern zu befassen, habe dann aber unnötige Fehler gemacht. Das ist aber völlig normal und wie ich finde gut, es geht primär ums sprechen, denn der Feinschliff kommt hinterher, mittlerweile bin ich meiner Meinung nach schon viel besser in spontanen Antworten und Gesprächen geworden, auch wenn mir jetzt ein Wort mal nicht einfällt, denke ich mir schneller irgendeinen Umweg aus, auf dem ich das Gleiche ausdrücken kann oder man wedelt mit den Händen bis es jemand versteht. Außerdem klingt mein Sprechen, wie ich finde, jetzt natürlicher und nicht so gezwungen, die Worte kommen viel einfacher.

Das Thema schreiben ist ein wenig komplexer, ich denke, ich konnte schon am Anfang gute Texte schreiben, der Knackpunkt war nur, dass sie hier im Schulsystem andere Texte haben wollen, andere Wörter, anderer Aufbau und Form. Das ist die größere Herausforderung, aber auch hier wird man mit jedem Mal besser, so war ich noch beim ersten Text im Fach Englisch sehr überfordert, weiß jetzt aber einigermaßen, was man von mir hören möchte. Ich hatte mich ja auch schon mal über Gedichte und ältere Texte im Englischen ausgelassen, auch diese meistere ich mittlerweile besser, auch wenn ich immer noch einige Wörter übersetzten muss, weil man auch schlichtweg nicht in der Lage ist, diese im Vorhinein zufällig zu lernen und weil Gedichte auch einfach eine andere Hausnummer sind.

Mit dem Thema Sprache verbessern sieht es jetzt also folgendermaßen aus: Am Anfang war es ein funktionierendes Getriebe, dass allerdings nicht sehr schnell oder flüssig lief und manchmal ins Stocken kam, nach diesen fast 5 Monaten, läuft es aber schon wesentlich flüssiger und stockt weniger, trotzdem kann es noch verbessert werden (wie eigentlich im Leben) und die Rädchen können noch besser im Einklang funktionieren.

Deswegen bin ich auch wirklich gespannt, was die nächsten Monate noch bringen werden und kann es nicht erwarten, am Ende des Jahres, nochmal einen Rückblick zu wagen.

 

Tschüss.

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