· 

Bereit für Akt drei? 19. bis 25. April (Woche 35)

Ich hätte nicht gedacht, dass vier Wochen so schnell vergehen können, nicht zu fassen, das der dritte und somit letzte Term in meinem Auslandsjahr angefangen hat und während ich versuche all die versäumten Blogartikel nachzuholen, ist es irgendwie, als wäre ich nie weg gewesen und der ganze Alltag ist sofort wieder da, als hätte jemand einfach einen Schalter umgelegt.

Mir scheint es so, als gäbe es zwei Welten, obwohl England und Deutschland nur durch eine Stunde Zeit Verschiebung getrennt sind, kommen sie mir unglaublich weit entfernt vor. Nicht, dass ich hier oder dort ein komplett anderer Mensch bin, aber die Erfahrungen, Erlebnisse und Erinnerungen, die ich hier erlebt habe, kann niemand Zuhause so verstehen, wie ich. Es fühlt sich an, als wäre ich der einzig dünne Faden, der England und das Internatsleben mit meinem Leben in Deutschland verbindet. Das mag sonderbar klingen, aber vielleicht können es die nachvollziehen, die auch ein Auslandsjahr gemacht haben oder gerade dabei sind.

Vergleichen könnte man es aber auch mit den verschieden Nuancen unserer Persönlichkeit, die wir in verschiedenen Freundeskreisen zu haben scheinen, nur dass mein Auslandsjahr fest and Wolverhampton und England geknüpft ist und ich bald im Juli in den Flieger steigen werde, um alles hinter mir zu lassen.

Ich denke, dass mich dieser Gedanke deswegen so beunruhigt, weil dieses ganze Jahr und das größte Abenteuer meines bisherigen Lebens auf irgendeine Weise nur in meinem Kopf bestehen bleibt, denn es wird von jetzt auf gleich vorbei sein. Das klang jetzt alles sehr dramatisch, aber über solche Dinge habe ich eben nachgedacht in den Ferien. Das spornt mich aber auch an, zu versuchen, aus jedem Tag das Beste zu machen und jetzt sind wir auch schon bei abgedroschenen Kalendersprüchen gelandet, manchmal tun sie es eben doch noch.

Nun zu den wirklich wichtigen Themen: Am Sonntag musste ich noch einen Corona Test machen und am Dienstag ging es schon los. Zu packen hatte ich diesmal nicht wirklich viel, ich frage mich eher, wie ich mein ganzes Zeug im Juli wieder nach Hause bekommen soll, um ein bis zwei Pakete werde ich wohl nicht herumkommen. Wehmut beschlich mein Herz, als ich in den Flieger stieg, weil ich wusste „das ist das letzte Mal, dass ich in diesem Auslandsjahr nach England fliege“. Angekommen ging es natürlich sofort in Quarantäne, ich hatte allerdings Glück, da viele am Dienstag zurück geflogen sind, bin ich nicht wirklich alleine. Insgesamt dauert die Quarantäne 10 Tage, in denen man zudem noch zwei PCR-Tests machen muss. In England sind vergleichbar viele Maßnahmen schon gelockert worden, sodass ich es nicht erwarten kann, aus der Quarantäne zu kommen. Beispielsweise könnte ich wieder im Hockey Club spielen und selber in der Stadt einkaufen. Schule muss ich leider weiterhin online machen und wenn ich aus der Quarantäne komme, erwarten mich bestimmt schon einige Tests. Trotzdem ist schon fast alles wieder beim Alten, die activity für diese Woche war es ein Logo für Lichfield, also unser Internatshaus zu entwerfen, künstlerisch bin ich jedoch nicht sonderlich begabt, sodass ich euch den Anblick hier erspare. Glücklicherweise bessert sich sogar das Wetter, ohne die strahlende Sonne hätte ich wohl weniger Motivation zu lernen. Hoffen wir bloß, dass es so bleibt.

 

Also dann bis nächste Woche.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0