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Rote Nasen und andere Angelegenheiten 15. bis 21. März (Woche 30)

Es ist also schon die zweite Woche, in der wir wieder zur Schule gehen. Darf man schon behaupten, dass die Normalität ein Stückchen zurückkehrt? Auch wenn ich die Tests nicht vermisst habe, schön ist es irgendwie trotzdem.

Ich habe es geschafft! In Mathe bin ich doch tatsächlich von Set 3 zu Set 2 aufgestiegen. Darüber freue ich mich wirklich sehr, weil es ehrlicherweise schon etwas langweilig war und ich nicht wirklich Freunde in meiner Klasse hatte. Angeblich hätte ich schon zum Term Beginn wechseln sollen, aber wegen des Lockdowns war das nicht möglich.

An den Lärm und die vielen Menschen konnte ich mich nur bedingt gewöhnen, jetzt habe ich dazu erstmal keine Gelegenheit mehr, denn am Mittwoch fliege ich bereits „wieder“ nach Hause, die zwei Tage vorher gehe ich in Quarantäne, aber schon jetzt zähle ich die Tage, bis ich wieder in meinem eigenen Bett schlafe. Nicht, dass es mir in England nicht gefällt, im Gegenteil und sonst wäre ich wohl kaum noch hier, aber eine gewisse Vorfreude habe ich doch schon.

Diese Woche am Freitag am 19. März war Red Nose Day, das ist eine Kampagne, die gegen

Kinder-Armut kämpft, darauf aufmerksam macht und Geld für eben diesen Zweck sammelt. Es soll darum gehen, den Mitmenschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, gemeinsam Spaß zu haben und Geld für eine gute Sache zusammenzubekommen. Leider konnte man den Anlass wegen Corona nicht so zelebrieren, wie sonst, aber wir durften für eine kleine Spende ein rotes Kleidungsstück in unsere Uniform einbauen. Das fand ich wirklich klasse, nicht nur, weil es an meiner Schule in Deutschland solche Aktionen nicht sehr häufig gab, ich sie aber äußerst lobenswert finde, sondern auch, weil mir die Schuluniform nicht besonders steht und ich meine rotkarierte Hose anziehen durfte, die alle Blicke auf sich gezogen hat. Sogar die stellvertretende Schulleiterin meinte, sie sähen echt cool aus. Das war wirklich mein Highlight der Woche.

Überhaupt muss ich sagen, dass es mir gefällt, wie die Schule sich an solchen Anlässen einbringt. Leider ist so etwas nicht selbstverständlich, in meinen Augen schafft die Schule ein Bewusstsein für bestimmte Themen und verbindet dadurch den Schulalltag mit dem wirklichen Leben, das leider viel zu oft weit davon entfernt zu sein scheint.

Seit neuesten schreibt ein Lehrer sogar Emails an die gesamte Schülerschaft, was an dem Tag Wichtiges passiert ist. Auch wenn ich mir zugegebenermaßen nicht jede Email durchlese, ist es doch sehr interessant.

Jetzt muss ich mich leider wieder ans Packen machen, denn ich würde es nicht schaffen, mein ganzes Zeug in zwei Tagen zu packen. Ich bewundere Menschen, die das können.

 

Also dann, bis bald.

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