· 

Half Term Break Nummer drei, 31. Mai bis 6. Juni (Woche 41)

Vom heutigen Tag an sind es nur noch ein Monat und drei Tage bis dieses Auslandsjahr ein Ende nimmt, viel zu schnell und irgendwie unerwartet, wobei das albern klingt, denn meine Zeit hier war von Beginn auf ein Jahr festgelegt, aber immer, wenn ich mir mein Auslandsjahr vorgestellt habe, dachte ich an den Beginn und vielleicht auch an die Zeit, in der ich mich schon eingelebt haben würde, an den Abschied habe ich weniger Gedanken verschwendet, weil es soweit entfernt schien und wozu Gedanken an das Ende verschwenden, wenn mein Abenteuer noch nicht einmal begonnen hatte? Und jetzt ist es „bald“ soweit, es wird wohl noch etwas dauern, bis ich es realisieren kann.

Aber noch ist es ja nicht vorbei und ich konnte den letzten Half Term Break dieses Jahres genießen, wobei mir die bevorstehenden Mocks behaglich im Nacken sitzen.

Der Montag begann relativ entspannt, die Temperaturen gingen phänomenaler weise über die 20 Grad-Marke hinaus und so haben wir den Großteil der Zeit draußen verbracht, es wurde sogar eine provisorische Wasserrutsche aufgebaut und abends haben wir noch Kekse gebacken, natürlich die ganz ungesunden mit viel Schokolade.

Am Dienstag wurde das Ferien-Feeling etwas durch eine Mail in meinem Postfach gedämmt, denn: Unser Examen-Plan war da, schön aufgelistet konnte ich sehen, welche Prüfungen mich Tag für Tag eine Woche lang an den Rand der Verzweiflung bringen würden. Der Stundenplan setzte so einige im Internat stark unter Druck und auch ich werde das mulmige Gefühl nicht mehr los, ich sehe die vielen Prüfungen und es überfordert mich, weil ich nicht weiß, wo ich anfangen soll, wo doch dieser Berg an Lernstoff unüberwindbar scheint, obwohl ich weiß, ich muss in den Prüfungen nicht gut abschneiden, weil die Ergebnisse nicht wirklich wichtig für mich sind und ich vieles vom letzten Jahr verpasst habe. Am Ende ist aber auch nicht so viel aus dem Lernen geworden und ich werde wohl sehen müssen, wie ich die übernächste Woche überlebe.

Der Mittwoch war relativ ruhig und ich erinnere mich nicht mehr, ob wir etwas interessantes unternommen haben, also war es vermutlich recht ereignislos.

Am Donnerstag dafür kam die Firma, die schon öfters Aktivitäten für uns organisiert hatte und baute eine Art „Kletterfels“ auf, also wie die Kletterwände, nur als eine Art große Säule mit Steinoptik und am Abend wurde uns der wohl schönste Sonnenuntergangs-Himmel beschert und ich habe natürlich wieder sehr viele Fotos gemacht, also auch, wenn das Wetter die meiste Zeit eher eintönig ist, überrascht wird man manchmal eben doch.

Der Freitag war mein persönliches Highlight, weil ich mit ein paar Freunden nach Birmingham gefahren bin und wir dort den Großteil des Tages verbracht haben, einfach ein bisschen durch die Stadt laufen, einkaufen, gutes Essen genießen und vor allem den Flair, den eine Großstadt wie Birmingham von Wolverhampton unterscheidet, erleben. Außerdem hat es gut getan, auch eine andere Stadt in England zu sehen, dennoch war es ungewohnt, wieder „so viele“ Menschen auf einmal zu sehen, denn offensichtlich ist in einer Großstadt wie Birmingham viel mehr los als in Wolverhampton. Das war sozusagen auch fast schon das Ende der Woche, neben einem Hockeyspiel am Samstag und bestelltem Essen am gleichen Abend haben wir die freie Woche dann doch ganz ruhig ausschweifen lassen.

 

Und jetzt heißt es Endspurt, in der Schule als auch für mein Abenteuer Auslandsjahr. Ich weiß noch nicht, wann ich zurück fliege, aber aufgrund der Quarantäne-Situation könnte es sein, dass ich schon eine Woche früher nach Hause fliege, um andere Urlaubspläne einzuhalten, also es ist immer etwas los. Dieses Mal würde ich mir aber nicht wünschen, früher nach Hause zu fliegen, weil es diesem Jahr noch einen viel abrupteren Abschluss geben würde und ich weiß jetzt schon, dass ich Zeit brauchen werde, um dieses Jahr endgültig als „abgeschlossen“ zu erklären, auch wenn es jetzt schon darum geht, Flüge zu buchen und eventuell Gepäck nach Hause zu schicken, kann ich nicht realisieren, dass der noch verbleibende Monat und drei Tage bald vorbei sein werden.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0